Frauen verdienen im Durchschnitt 22 Prozent weniger als ihre männliche Kollegen. Sie werden seltener in Führungspositionen gewählt, da für den Chef die Gefahr besteht, sie könnten schwanger werden und beruflich ausscheiden. Auch Migranten haben bei der Jobauswahl weniger gute Chancen; Studien belegen, dass Personen mit einem ausländischen Nachnamen häufig gar nicht erst zum Vorstellungsgespräch geladen werden. Gleichberechtigung und Chancengleichheit sind bei der Jobsuche häufig schwer zu finden, doch ein Projekt ließ Hoffnung aufkeimen: Anonyme Bewerbungen setzen den Fokus nicht auf Aussehen, Namen, Geschlecht oder Herkunft. Hier geht es ausschließlich um die entsprechende Qualifikation.

Anonyme Jobbörse

Anonyme Bewerbungen: Die Zukunft?

Im internationalen Vergleich hat Deutschland noch einiges nachzuholen: In anderen Ländern sind abgesteckte Bewerbungsunterlagen schon seit Jahren üblich. In den Vereinigten Staaten beispielsweise werden die Bewerbungen ohne Alter, Familienstand und Foto verfasst. Auf den Namen wird hier jedoch nicht verzichtet. In der belgischen Verwaltung und in Skandinavien hingegen hat sich die vollständig anonyme Bewerbung schon durchgesetzt. In Deutschland wurde das anonyme Bewerbungsverfahren zwar gefeiert, doch es scheint sich jedoch nicht richtig durchsetzen zu können. Es gibt aber Unternehmen und Plattformen, die sich für ein gleichberechtigtes Bewerbungsverfahren einsetzen und Möglichkeiten geben, sich anonym zu bewerben.

Chancen für alle - anonyme Jobbörse

Nachdem die anonymisierte Bewerbungen durch ein Pilotprojekt im Jahr 2011 bekannt wurde, hört man heute nur noch selten von dieser Antidiskiminierungsmaßnahme. Doch einige Unternehmen setzen auf das anonyme Auswahlverfahren. Eine Möglichkeit der Durchführung ist die anonyme Jobbörse. Auf BIAMU.de können Arbeitgeber ausführliche Stellengesuche veröffentlichen oder sich aktiv nach einem passenden Bewerber umsehen. Durch völlig anonyme Nutzerprofile können die Unternehmen so deutliche Zeichen gegen Diskriminierung und für ein gleichberechtigtes Personalmanagement setzen. Und nicht nur das: Durch einen Online-Einstellungstest stehen bei Bewerbungen über die Jobbörse nicht die schulischen oder studiumsbezogenen Zensuren im Vordergrund, der Bewerber kann sich in einem direkten Test beweisen und seine Qualifikationen aufzeigen. Jeder Nutzer kann sich anonym bewerben und nach erfolgreichem Verfahren auch die Arbeitgeber bewerten.

Vorteile müssen erkannt werden

Warum ist die Nachfrage nach einem anonymen Bewerbungsverfahren bei deutschen Arbeitgebern bisher so wenig nachgefragt? Experten führen diesen Sachverhalt auf Unkenntnis zurück. Das Verfahren bringe keine Nachteile mit sich - die Vorteile müssen nur erst erkannt werden. So setzen Unternehmen, die eine anonyme Jobbörse nutzen, nicht nur ein klares Zeichen gegen Diskriminierung und für Chancengleichheit, sondern können effizienter und zielorientierter auswählen. Alle wirklich wichtigen Informationen der Bewerber werden ihnen durch das anonymisierte Verfahren komprimiert und fachspezifisch vorgelegt.

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