Das digitale Zeitalter eröffnet Arbeitnehmern und Arbeitgebern zahlreiche Chancen und Möglichkeiten. Die Weiterentwicklung der Internet- und Kommunikationstechnologien sowie der sozialen Netzwerke verändern die Anforderungen an Stellensuchende und Unternehmen. Auf der einen Seite gewinnen die Außendarstellung und das Employer Branding an Bedeutung, auf der anderen Seite ermöglicht die digitale Wirtschaft Arbeitnehmern und Arbeitgebern effizientere, kostengünstigere Bewerbungsverfahren.

Digitale Stellenbesetzung

Jobbörsen nehmen an Bedeutung zu

Das digitale Zeitalter hat auch auf dem Arbeitsmarkt Einzug gefunden. So haben sich sowohl für stellenausschreibende Unternehmen als auch für stellensuchende Arbeitnehmer die Rahmenbedingungen in den letzten Jahren stark verändert. Wer erinnert sich heute noch an die Zeit, als Arbeitnehmer Zeitungen und Nachrichtenmagazine mühsam nach Stellenanzeigen durchforsten mussten? Heutzutage gibt es tausende Jobportale und die Zahl steigt weiter an, während der Bundesverband Deutscher Zeitungsverleger in seiner Broschüre "Die Deutschen Zeitungen in Zahlen und Daten" die Zahl der Zeitungen lediglich mit 329 angibt. Obwohl das digitale Zeitalter die Jobsuche verändert hat, hat sie sie nicht zwangsläufig erleichtert. Denn die Vielfalt kommt zu dem Preis einer Informationsflut, so dass die Stellensuchenden bzw. die Unternehmen die Qual der Wahl haben. Jedoch reicht oft eine Anzeige auf einer Stellenbörse, um bei vielen Jobportalen gefunden zu werden.

Mit ansprechenden Jobinseraten und gutem Employer Branding Fachkräfte gewinnen

Arbeitgeber können ihre Stelleninserate durch Online-Stellenbörsen mit größerer Reichweite schneller und effektiver verbreiten. Dabei wird mit Web 2.0 die Außendarstellung für Unternehmen immer wichtiger. Arbeitnehmer können sich heute schneller denn je nach nach Arbeitgebern erkundigen. Im letzten Jahrtausend kannte kaum jemand den Begriff Employer Branding, heute reichen Arbeitgeberpreise und Auszeichnungen alleine schon nicht mehr aus um gut darzustehen. Unternehmen präsentieren sich in sozialen Netzwerken wie Facebook und Twitter sowie auf Portalen, in denen Mitarbeiter und Stellenbewerber Arbeitgeber bewerten – und dies natürlich mit möglichst vielen Freunden, "Followern" oder guter Arbeitgeber-Bewertung. Nur wer aus der Masse heraussticht, bekommt die qualifiziertesten Bewerber.

Das Zeitalter des Web 2.0 und der Kommunikation nutzen

Die Möglichkeit der Schlagwortsuche in Jobbörsen sorgt dafür, dass Fachkräfte heute besser erreicht und gefunden werden können. Personalagenturen und Recruiter machen über das Internet geeignete Kandidaten ausfindig, soziale Netzwerke wie Xing und LinkedIn erleichtern es, Fachkräfte zu finden. Doch das digitale Zeitalter verändert nicht nur das Auffinden von Experten und High-Potentials, auch das Verfahren der Stellenbesetzung unterliegt dem technischen Fortschritt. Heute können Unternehmen sich mit Hilfe der Internettechnologie über Kandidaten erkundigen und Bewerber günstig online interviewen. Kostenintensive Assessment Center könnten auf der nächsten Entwicklungsstufe durch effiziente, praxisorientierte Online-Einstellungstests mit anonymer Bewerbung sowie modernen Verfahren zur Ermittlung der Sozialkompetenz ersetzt werden. Am Ende steht ein besseres Matching von Arbeitsuchenden und Arbeitsanbietern bei gleichzeitiger Kostenersparnis für beide Seiten, beispielsweise durch den Wegfall von Reisen, Printbewerbungen und ungeeigneterer Bewerber im frühen Stadium des Einstellungsprozess.

Arbeitnehmer und das Auftreten im sozialen Netz

Nicht nur für Arbeitgeber, auch für Arbeitnehmer ist die Außendarstellung im digitalen Zeitalter wichtiger denn je. Die Angabe und Veröffentlichung von Informationen, Texten und Fotos in den sozialen Netzwerken sollte wohlüberlegt sein. Freigabeeinstellungen von Inhalten sollten stets sorgfältig geprüft werden und bei Kommentaren und Beiträgen im sozialen Netz ist Wert zu legen auf einen freundlichen und respektvollen Umgang. Man sollte mit der eigenen Profilseite von Recruitern und Headhuntern gefunden werden können und dabei direkt einen guten ersten Eindruck hinterlassen. Gleichzeitig gewinnen die Vernetzung und das Networking in der Online-Welt zunehmend an Bedeutung. Jobs werden zunehmend über Portale wie Xing und LinkedIn besetzt. Gleichzeitig besteht auf Grund der einfachen und schnellen Kommunikation die Gefahr zu informell mit dem zukünftigen Arbeitgeber umzugehen. Denn trotz der digitalen Stellensuche gilt weiterhin der klassische Job-Knigge.

Die Kehrseite der digitalen Stellensuche

Die aktive Suche nach Jobs ist heutzutage nicht unbedingt einfacher als früher; spezialisierte Jobbörsen und Meta-Jobsuchmaschinen helfen aber dabei, die Jobsuche zu erleichtern. Der bessere Zugang zur überregionalen Stellensuche mit dem Internet ermöglicht das Finden des Traumjobs, gleichzeitig steigen damit auch die Erwartungen an die Qualifikation und die Mobilität der Arbeitnehmer. Auf eine offene Stelle bewerben sich Kandidaten aus ganz Deutschland statt nur überwiegend aus einer bestimmten Region. Die fortschreitende technische Entwicklung erfordert demnach ein hohes Maß an Flexibilität von Mitarbeitern und Unternehmen.

F222F